„Learning in the flow of work“ – Was steckt hinter diesem Lernansatz und wie kann er digital umgesetzt werden?

Janina WörzDigital Learning Consultant

In einem sich schnell wandelnden Arbeitskontext ist die Lernfähigkeit von Mitarbeitenden ein entscheidendes Erfolgskriterium, um mit Veränderungen Schritt halten zu können. Während es Arbeitnehmenden zwischen Arbeit und Freizeit oftmals schwerfällt, Zeiträume zum Lernen einzuplanen, hat sich parallel dazu ein hybrides Arbeitsmodell etabliert, wodurch traditionelle Arbeitsabläufe neu definiert wurden. Für Arbeitnehmende bewährt sich daher zunehmend, Lernprozesse direkt in ihren Arbeitsablauf zu integrieren, um ihre Arbeit für Lernaktivitäten nicht unterbrechen zu müssen und damit neue Arbeitsabläufe gleichzeitig unterstützen zu können. In diesem Artikel stellen wir Ihnen  „Learning in the flow of work“ vor – ein Lernansatz, der genau diesen Bedarf unterstützt.

„Learning in the flow of work“ – was ist das?

Der Begriff und der Ansatz „Learning in the flow of work“ wurde von Josh Bersin, einem Learning Analyst aus den USA, geprägt. Dabei geht es darum, die richtige Lernmöglichkeit zum richtigen Zeitpunkt im Arbeitsverlauf zu schaffen, um eine Aufgabe zum Beispiel besser erledigen zu können. Damit stellt dies kein Ersatz für formales Lernen dar, sondern einen ergänzenden Ansatz, der kontinuierliches Lernen mit Hilfe kurzer Lerneinheiten auf informelle und natürliche Art und Weise fördert.

Das bringt einige Vorteile mit sich. So wird in einem formalen Lernsetting, das zeitlich begrenzt ist, häufig mehr auf Vorrat gelernt. Ohne eine ganzheitliche Lernstrategie, kann dies dazu führen, dass ein Teil des Gelernten vor der eigentlichen Anwendung wieder vergessen wird. „Learning in the flow of work“ findet dagegen dann statt, wenn es gebraucht wird. Die Lernenden verfolgen auf diese Weise eine Learning Journey, die interessenbezogen gestaltet werden kann, einen direkten Wissenstransfer ermöglicht und auf den Arbeitsablauf abgestimmt ist. Studien von Josh Bersin haben außerdem ergeben, dass sich Mitarbeitende, die bei der Arbeit Zeit mit Lernen verbringen, weniger gestresst und produktiver fühlen als diejenigen, die dies nicht tun.

Wie kann „Learning in the flow of work“ umgesetzt werden?

Um „Learning in the flow of work“ erfolgreich umzusetzen, sollte gewährleistet sein, dass besonders in hybriden Arbeitskontexten alle Mitarbeitenden zu jeder Zeit auf die Lerninhalte zugreifen und diese auch abrufen können. Bei einer digitalen Bereitstellung der Inhalte sollte daher auf ein responsives Design geachtet werden, sodass das Lernerlebnis vom Gebrauch unterschiedlicher Endgeräte nicht beeinflusst wird. Zudem zeichnet sich dieser Ansatz dadurch aus, dass die benötigten Inhalte schnell zur Verfügung stehen. Daher sollten die Inhalte sorgfältig kuratiert werden, sodass kein hoher Zeitaufwand für die Suche der Lerninhalte aufgewendet werden muss. Zusätzlich empfiehlt es sich, dass die Inhalte individuell zu einem persönlichen Lernpfad hinzugefügt werden können, sodass die Lernenden auf besonders nützliche Inhalte schnell zugreifen können. Den Lernformaten sind dabei keine Grenzen gesetzt – wichtig ist nur, dass es sich daher überwiegend um kurze Lerninhalte handelt. Solche Learning Nuggets können zum Beispiel Videos, Podcasts, interaktive Infografiken, How-to-Anleitungen oder auch kurze E-Learnings darstellen.

„Learning in the flow of work“ ist damit ein Ansatz, der versucht, informelles Lernen systematisch und organisch in den Arbeitsalltag zu integrieren und damit Lernerfahrungen weiter zu verbessern. Weitere hilfreiche Tipps zur Umsetzung von „Learning in the flow of work“ finden Sie beispielsweise hier. Haben Sie  bereits Erfahrung mit dem Ansatz „Learning in the flow of work“ gesammelt? Dann schreiben Sie  uns gerne unter digital-learning@cegos.de.

Geschrieben von

Janina Wörz

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