Data Governance: Das Fundament für effizientes Datenmanagement

Mirijam PasquiniProduktmanagerin IT

In unserem digitalen Zeitalter ist eine fundierte Datenlage unerlässlich. Jedoch braucht es für diese fundierte Datenlage auch dementsprechend viele Daten, die schnell zur Unübersichtlichkeit führen können, wenn sie nicht entsprechend kategorisiert und sortiert werden. Eine unübersichtliche Datenlage kann allerdings nicht effizient genutzt werden. Hier verschafft Data Governance Abhilfe: Sie ist vergleichbar mit einem großen Lagerraum, der zahllose unsortierte Kisten und Regale enthält, die bis an den Rand mit Daten gefüllt sind. Sie betreten diesen Raum, schalten das Licht an und erkennen ein strukturiertes und ausgeklügeltes System: Jede Kiste ist beschriftet, die Regale sind nach Kategorien sortiert und ein digitaler Katalog gibt Auskunft über den genauen Standort jedes einzelnen Stücks. Data Governance unterstützt also Unternehmen dabei, ihre großen Mengen an Daten effizient zu verwalten und auszuweiten. Doch: Was ist Data Governance genau?

Was ist Data Governance?

Data Governance bezeichnet die Ansammlung von Prozessen, Rollen, Richtlinien, Standards und Kennzahlen, die eine effektive Nutzung von Informationen ermöglichen. Damit findet sich Data Governance nicht nur in der IT-Welt, sondern in Unternehmen aller Geschäftsbereiche, die einen ganzheitlichen Ansatz der Datenkultur, von der Datenerhebung über die -analyse bis hin zum Datenmanagement, verfolgen wollen.

IT-Governance

Data Governance – so relevant wie nie zuvor

Tagtäglich werden unfassbare Mengen an Daten produziert. Umso schwieriger wird es, den Überblick zu behalten. Ein Beispiel aus unserem Alltag: Jede App auf unseren Smartphones erhebt zahllose Daten jedweder Art und erzeugt damit eine Flut an Datensätzen. Auf Unternehmensebene kann man sich das ähnlich vorstellen, jedoch multipliziert sich hier die Datenmenge um ein Vielfaches. Diese zunehmende Datenkomplexität macht Data Governance zu einem Must-have für jedes zukunftsorientierte Unternehmen. Es geht nicht mehr nur darum, Daten zu erheben, sondern sie auch effektiv und verantwortungsvoll zu nutzen.

Die vier Säulen der Data Governance

Vor der Umsetzung einer Data-Governance-Strategie muss man sich der vier verschiedenen, grundlegenden Säulen bewusst sein, auf der Data Governance beruht und die wichtig hinsichtlich eines Data Governance Frameworks sind:

  1. Datenqualität: Wie zuverlässig und genau sind die Daten des Unternehmens?
  2. Datenpflege: Wie hält man diese Daten aktuell und relevant?
  3. Datenschutz: Wie können sinnvolle Informationen effektiv geschützt werden?
  4. Datensicherheit: Wie schützt man diese Daten vor unbefugtem Zugriff?


Diese Säulen bilden das Fundament für ein solides Data Governance Framework. Dieses Framework ist ähnlich einem Regelwerk, das den Umgang mit Daten festlegt. Darüber hinaus werden Prozesse, Tools und Best Practices definiert, die sicherstellen, dass Daten konsistent, sicher und effizient genutzt werden.

Daten- und Informationsqualität

Welche Vorteile bringt Data Governance Unternehmen?

Die Implementierung einer guten Data-Governance-Strategie mag zunächst wie eine unüberwindbare Herausforderung erscheinen, aber sie birgt für Unternehmen viele kurz- und langfristige Vorteile:

  1. Unterstützung der digitalen Transformation: Mit zuverlässigen Daten können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen und innovative Lösungen entwickeln.
  2. Ermöglichung neuer Technologien: KI und maschinelles Lernen benötigen qualitativ hochwertige Daten, um effektiv zu funktionieren. Data Governance legt hierfür den Grundstein.
  3. Verbessertes Risikomanagement und Compliance: In Zeiten strengerer Datenschutzgesetze wie der DSGVO und dem Data Governance Act hilft Data Governance dabei, datenkonform zu arbeiten und Risiken zu minimieren.
  4. Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit: Wenn Mitarbeiter:innen schnell auf relevante und genaue Daten zugreifen können, steigert das die Produktivität. Dies ermöglichen beispielsweise spezielle Data Governance Frameworks.

Wie sieht die praktische Umsetzung aus?

Data Governance ist kein Projekt, das einmalig durchgeführt wird, vielmehr ist es ein kontinuierlicher Prozess der Evaluierung und Optimierung. Es gibt einige Schlüsselrollen und Tipps, die dauerhaft bei der Umsetzung unterstützen können:

Chief Data Officer (CDO)


Chief Data Officer (CDO):
​​Diese Position übernimmt die Leitung und Koordination der übergreifenden Datenstrategie; der Chief Data Officer ist hier die zuerst anzusprechende Person.

Data-Governance-Leitung


Data-Governance-Leitung:
Sie koordiniert die täglichen Aktivitäten und sorgt für die Einhaltung der Richtlinien.

Data Stewards


Data Stewards:
Sie sind Expert:innen und tragen die Verantwortlichkeit für spezifische Datenbereiche und stellen deren Qualität und Integrität sicher.

Falls Sie gerade noch am Anfang der praktischen Umsetzung von Data Governance oder der Implementierung eines Data Governance Frameworks stehen, sollten Sie zunächst eine Bestandsaufnahme angehen und sich folgende Fragen stellen:

  • Welche Daten stehen zur Verfügung, bzw. sind vorhanden?
  • Wo werden diese Daten gespeichert?
  • Wer hat Zugriff auf diese Daten?

Diese Fragen helfen Ihnen, einen ersten Überblick zu gewinnen und Ihre Prioritäten zu setzen.

Besonders im DACH-Raum gewinnt Data Governance zunehmend an Bedeutung, nicht zuletzt aufgrund der strengeren Datenschutzbestimmungen oder des Data Governance Acts für öffentliche Stellen, Datenvermittlungsdienste und datenaltruistische Organisationen. Viele Unternehmen erkennen, dass es bei Data Governance weniger nur um Compliance geht, sondern vielmehr um einen echten Wettbewerbsvorteil. Vor allem die Automatisierung von Data-Governance-Prozessen durch KI stellt einen spannenden, zukünftigen Trend dar: Ein System könnte automatisch erkennen, wenn Daten nicht mehr auf dem neuesten Stand sind oder Inkonsistenzen aufweisen.

Fazit

Data Governance mag auf den ersten Blick zunächst wie eine undurchdringbare Thematik wirken, nicht zuletzt aufgrund der vielen Bereiche, die Data Governance in der Praxis abdeckt, den Anforderungen an die Implementierung eines Data Governance Frameworks und Gesetzen wie dem Data Governance Act. Dennoch ist sie der Schlüssel zu einer datengetriebenen Zukunft von Unternehmen. Es geht nicht nur darum, Ordnung und Struktur in unsortierten Datenmengen herzustellen, sondern auch darum, den Wert dieser wertvollen Ressource zu kennen und sie richtig einzusetzen. Dabei können Data Governance Frameworks maßgeblich unterstützen. Unternehmen, die heute in Data Governance investieren, werden sich zukünftige Wettbewerbsvorteile bereits jetzt sichern können. Unternehmen mit einem guten Datenmanagement können schneller, effizienter und innovativer als ihre Wettbewerber agieren. Denn eins ist für die Zukunft sicher: Die ausgesprochen große Menge an Daten wird nicht abnehmen, ganz im Gegenteil; vielmehr ist zu erwarten, dass aufgrund der Entwicklung von Big Data die Datenflut kontinuierlich steigen wird – aber mit der richtigen Strategie können Sie sie zu Ihrem Vorteil nutzen!

Sie möchten sich weiterführend mit dem Thema datengetriebene Strategie beschäftigen? Dann schauen Sie sich gerne unseren Blogbeitrag „Power BI und „Data Driven“ – Wege zum datengetriebenen Erfolg“ an.

Power BI und „Data Driven“ – Wege zum datengetriebenen Erfolg
Geschrieben von

Mirijam Pasquini

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