Datenmanagement: Wie gelingt die Basis für fundierte Entscheidungen?

Mirijam PasquiniProduktmanagerin IT

Daten sind eine der wertvollsten Ressourcen für die unternehmerische Entscheidungsfindung oder die Strategieentwicklung. Allerdings kann diese Ressource nur schwer nutzbar gemacht werden, wenn ohne ein verlässliches Datenmanagement gearbeitet wird. Unübersichtlichkeit, fehlende Insights oder inkorrekte Analysen können die Folge sein. Für den datengetriebenen Erfolg ist das Datenmanagement essenziell, um die hohe Menge an Daten sammeln, interpretieren und nutzen zu können. Doch was sind die Voraussetzungen und wie sieht effizientes Datenmanagement aus?

Informationsgewinnung und -erfassung: Sichern Sie Ihre Datenqualität

Die Informationsgewinnung und -erfassung stellen Unternehmen vor viele Herausforderungen, insbesondere die Integration von Daten aus unterschiedlichen Quellen gestaltet sich im Datenmanagement oft komplex. Doch die Datenkonsistenz ist neben der Datenqualität zentraler Punkt im Datenmanagement: Unterschiedliche Standards und Formate zwischen internen und externen Datenquellen führen oft zu Inkonsistenzen. Das erschwert nicht nur die Zusammenführung der Daten, sondern beeinträchtigt auch die Validität der Analysen. Zudem zeigt sich oft eine mangelnde technische Kompatibilität zwischen den Systemen und Tools, die für die Datenspeicherung und -verarbeitung genutzt werden. Das kann den Datenfluss behindern und die Automatisierung von Prozessen erschweren. Eine weitere Herausforderung ist die Verfügbarkeit und Aktualität von Daten, da externe Quellen nicht immer vollständig oder aktuell sind, was die Aussagekraft und den Nutzen für Analysen erheblich einschränken kann.

Effektive Datenintegration und -verwaltung: Lernen Sie aus Best Practices

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bieten sich verschiedene Best Practices für die Datenintegration und -verwaltung an. Einheitliche Datenstandards sind ein essenzieller Schritt, um konsistente Datensätze für eine hohe Datenqualität zu schaffen. Automatisierte Datenbereinigungstools können dabei helfen, Fehler zu identifizieren und zu beheben, bevor sie die Analyse beeinträchtigen. Der Einsatz moderner Integrationsplattformen, wie API-basierter Systeme oder ETL-Prozesse (Extrahieren, Transformieren, Laden), ermöglicht die effiziente Zusammenführung von Daten aus unterschiedlichen Quellen und stellt dabei sicher, dass diese in einem kompatiblen Format vorliegen.

Ebenso wichtig im Datenmanagement ist die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Datenanbietern, um sicherzustellen, dass die gelieferten Daten zuverlässig, vollständig und aktuell sind. Das reduziert Unsicherheiten bei externen Inputs und verbessert die Basis für präzise Analysen. Schließlich sollten Unternehmen sich wiederholende und agile Prozesse anwenden, um flexibel auf Veränderungen reagieren zu können. Eine schrittweise Integration ermöglicht es zudem, neue Datenquellen einzubinden und kontinuierlich Verbesserungen vorzunehmen.

Durch die konsequente Umsetzung dieser Best Practices für das Datenmanagement gelingt es Unternehmen, umfassende Datensätze zu erstellen, die eine solide Grundlage für präzise Analysen bilden. Solche Datensätze steigern die Aussagekraft und Zuverlässigkeit erheblich, da sie eine höhere Datenqualität und Aktualität garantieren. Dies führt nicht nur zu besseren Insights, sondern ermöglicht auch die Entwicklung fundierter Strategien und Maßnahmen.

Datenbankverwaltung: So nutzen Sie die Strukturierung und Versionierung von Daten

Ein weiterer zentraler Aspekt der Datenverwaltung im Datenmanagement ist die Strukturierung von Daten. Eine effiziente Verwaltung von Datenbanken trägt entscheidend zur Sicherstellung der Datenintegrität und -qualität bei. Das umfasst die Versionierung von Daten, bei der Änderungen an Datensätzen systematisch verfolgt werden können, um ältere Versionen nachvollziehen und Fehler beheben zu können. Die semantische Versionierung, also die Nummerierung von Softwareversionen, konzentriert sich dabei auf die Dokumentation struktureller Änderungen und deren Kategorisierung. Änderungen werden nach einem festgelegten Schema (z. B. Major, Minor, Patch) klassifiziert: größere Änderungen (Major), kleinere Erweiterungen (Minor) und Fehlerbehebungen (Patch).

In Bezug auf Datenbanken bedeutet dies beispielsweise, dass strukturelle Änderungen wie neue Tabellen als Major klassifiziert werden, während kleinere Optimierungen als Minor gelten.

Best Practices für die Datenbankverwaltung

Für die Verwaltung von Datenbanken bieten sich folgende Best Practices an:

  1. Konsistentes Schema-Design: Die Datenbankstruktur sollte von Anfang an klar definiert und einheitlich gestaltet sein. Dazu gehören die sinnvolle Benennung von Tabellen und Feldern, die Verwendung von Primär- und Fremdschlüsseln sowie die Vermeidung redundanter Daten.
  2. Regelmäßige Wartung: Datenbanken sollten regelmäßig überprüft und optimiert werden. Dazu gehören die Indexoptimierung, das Entfernen veralteter Datensätze und das Überwachen von Abfragen, um Engpässe zu identifizieren.
  3. Versionierung von Datenbanken: Änderungen an der Datenbankstruktur sollten dokumentiert und versioniert werden, um bei Bedarf ältere Versionen wiederherstellen zu können. Tools wie Liquibase oder Flyway können hierbei unterstützen.
  4. Einsatz von Normalisierung: Die Normalisierung hilft, Daten so zu organisieren, dass Redundanzen minimiert und Abhängigkeiten zwischen Tabellen sinnvoll gestaltet werden. Dies sorgt für eine effiziente Speicherung und Abrufbarkeit von Informationen.
ORACLE Datenbankadministration

Datenethik und Datenschutz: Achten Sie auf die Einhaltung der DSGVO

Neben der technischen und organisatorischen Dimension des Datenmanagements spielen auch die Datenethik und der Datenschutz eine wichtige Rolle. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie ethische Grundsätze wie Verantwortung, Transparenz und Schutz der Privatsphäre berücksichtigen. Das umfasst den verantwortungsvollen Umgang mit Daten, die Minimierung von Missbrauchsrisiken, klare Informationen über die Verarbeitung und den Zweck der Datennutzung sowie die Minimierung potenzieller Schäden, wie Diskriminierung oder die unbefugte Weitergabe von Informationen.

Die gesetzliche Grundlage bildet in Deutschland die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die unter anderem folgende Prinzipien vorschreibt:

  1. Rechtmäßigkeit, Verarbeitung nach Treu und Glauben und Transparenz: Die Verarbeitung personenbezogener Daten muss rechtmäßig und nachvollziehbar erfolgen.
  2. Datenminimierung: Es dürfen nur Daten erhoben und gespeichert werden, die für den jeweiligen Zweck notwendig sind.
  3. Zweckbindung: Daten dürfen nur für festgelegte und legitime Zwecke genutzt werden.
  4. Betroffenenrechte: Personen haben das Recht auf Auskunft, Berichtigung, Löschung und Widerspruch gegen die Verarbeitung ihrer Daten.
  5. Sicherstellung der Datensicherheit: Durch technische und organisatorische Maßnahmen kann die Sicherheit der Daten gewährleistet werden.



Für die Praxis bedeutet das für das Datenmanagement die Entwicklung und Implementierung klarer interner Datenschutzrichtlinien, die Durchführung regelmäßiger Datenschutz-Schulungen für Mitarbeitende sowie die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung und Zugriffsbeschränkungen. Durch die Einhaltung dieser Standards wird das Vertrauen gestärkt und Glaubwürdigkeit aufgebaut.

Erfolgsfaktor effektives Datenmanagement

Wenn all diese Maßnahmen konsequent umgesetzt werden, entsteht eine starke Basis für ein reibungsloses und gut funktionierendes Datenmanagement.

Ein effizientes Datenmanagement erhöht nicht nur die Datenqualität und reduziert Fehlerquellen, sondern stärkt auch das Vertrauen in die eigene Datenlage und ermöglicht fundierte Entscheidungen, die auf qualitativ hochwertigen und aktuellen Daten basieren. So entstehen neben präziseren Analysen eine starke Basis für datengetriebene Strategien und operative Exzellenz.

Geschrieben von

Mirijam Pasquini

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