Hybrides Lernen
Wer in den letzten Jahren ein Training oder eine Schulung besucht hat, ist mit großer Wahrscheinlichkeit einem Kurskonzept begegnet, das als „hybrides Lernen“ bezeichnet wurde. Wenn davon gesprochen wird, dass ein Kurs einem hybriden Konzept folgt, bedeutet das im Allgemeinen, dass einige Teilnehmende in Präsenz anwesend sind, während andere virtuell an der Veranstaltung teilnehmen.
Manche verwenden den Begriff „hybrides Lernen“ synonym mit „Blended Learning“, aber es gibt wichtige Unterschiede in den Definitionen, die beide Begriffe voneinander trennen.
Die gebräuchlichste Definition für „Blended Learning“ beschreibt einen Kurs, der sowohl Präsenz- als auch Selbstlernphasen kombiniert. Alle Lernenden nehmen auf die gleiche Weise teil, also alle in Präsenzform oder alle virtuell und lernen in Teilen in synchron und in Teilen asynchron, also mit digital bereitgestellten Lernelementen. Dies steht im Gegensatz zum hybriden Lernen, bei dem sich gleichzeitig ein Teil der Teilnehmenden vor Ort befindet und der andere Teil online zugeschaltet ist.
Für ein erfolgreiches hybrides Training ist es wichtig, für beide Gruppen eine qualitativ hochwertige Lernerfahrung zu kreieren. Dies kann eine Herausforderung sein. Im Grunde genommen erfordert das hybride Lernen, dass Lehrende den Stoff auf zwei verschiedene Arten gleichzeitig vermitteln.
Tipps für eine effektive Durchführung von hybriden Lernformaten
Die Grundlage eines jeden Trainingsentwurfs sollte eine klare Reihe von Lernzielen sein. Welche Lernziele sollen die Lernenden erreichen? Was müssen sie lernen, um sie zu erreichen? Sobald die Lernziele formuliert sind, kann damit begonnen werden, die mit dem hybriden Lernen verbundenen Herausforderungen anzugehen. Die Herausforderung, sowohl die Lernenden in Präsenz als auch diejenigen die sich online zum Training zuschalten, gleichermaßen in das Training einzubeziehen und die Qualität zwischen diesen beiden Modi konsistent zu halten, kann durch die Berücksichtigung der nachstehend beschriebenen Punkte gemeistert werden.
Die geeignete Technik
Um einen erfolgreichen Lernprozess zu gewährleisten, müssen die Teilnehmenden im virtuellen Raum voll in den Unterricht integriert werden. Das heißt, sie müssen einerseits alle Teilnehmenden im Kursraum sehen und hören können. Andererseits müssen sie auch allen Interaktionen im Raum folgen und sich selbst mit einbringen können.Die Mischung der verschiedenen Lernumgebungen kann auch technisch herausfordernd sein. Schon kleine Dinge, wie ein Flipchart, das nicht auf der Höhe der Kamera (und darum nicht gut sichtbar) ist, können im hybriden Setting zu Irritationen führen. Hier muss in gute Technik investiert werden (Bild- und Tonübertragung), die reibungslose hybride Lernformate ermöglicht. Eine stabile Netzwerkverbindung ist ebenso unerlässlich.
Didaktisches Konzept
Erst mit dem richtigen didaktischen Konzept kann ein Mehrwert aus dem hybriden Lernen geschöpft werden. Wichtig ist, die Lernenden einzubinden und diverse Methoden und Tools auch im virtuellen Raum zu nutzen.
Bewusste Kommunikation:
Klares Sprechen ist ein grundlegender Bestandteil von Trainings, aber es ist noch wichtiger, wenn Kameras und Mikrofone im Spiel sind. Angenommen, im Training wird eine Frage gestellt, aber so leise, dass die Online-Teilnehmenden, sie nicht hören können. Die/der Trainer:in kann den Teilnehmenden helfen, am Ball zu bleiben, indem er/sie die Frage deutlich wiederholt, bevor sie beantwortet wird. Das hilft den Lernenden, sich auf das Training einzustellen und sich zu konzentrieren, auch wenn sie remote teilnehmen.
Klares Sprechen ist ein grundlegender Bestandteil von Trainings, aber es ist noch wichtiger, wenn Kameras und Mikrofone im Spiel sind. Angenommen, im Training wird eine Frage gestellt, aber so leise, dass die Online-Teilnehmenden, sie nicht hören können. Die/der Trainer:in kann den Teilnehmenden helfen, am Ball zu bleiben, indem er/sie die Frage deutlich wiederholt, bevor sie beantwortet wird. Das hilft den Lernenden, sich auf das Training einzustellen und sich zu konzentrieren, auch wenn sie remote teilnehmen.
Umfragen:
Fragen regen zum Nachdenken an und können motivieren. Interaktive Umfragetools, die während des Trainings ein Feedback von den Teilnehmenden einholen, können alle zur Teilnahme auffordern. Dies hilft nicht nur den Lernenden, aufmerksam zu sein, sondern auch der/dem Lehrenden, ein klares Feedback zu erhalten, an welchen Stellen das Training angepasst werden kann, oder bestimmte Inhalte geklärt werden müssen.
Kleingruppendiskussionen:
Viele Websessiontools unterstützen Breakout-Räume, in denen Kleingruppendiskussionen stattfinden können, die den Diskussionen in der Präsenz-Gruppe in nichts nachstehen. Wenn es die Anzahl der Teilnehmenden zulässt, kann auch dafür gesorgt werden, dass jeder Online-Gruppe mindestens ein/e Teilnehmer:in aus dem Präsenzunterricht angehört, um beide Gruppen zusammenzubringen.
Fazit
Hybride Lernmodelle sind eine interessante und vielseitig einsetzbare Lösung, um Flexibilität im Lernprozess zu ermöglichen und eine effektive Verbindung zwischen Präsenz-Lernen und Online-Lernen herzustellen – lange Anfahrtswege können vermieden werden, genauso kann in Präsenz teilgenommen werden, wenn zu Hause kein ungestörter Rückzugsort gewährleistet ist. Wichtig ist, dass der Online- und der Präsenz-Lernraum optimal miteinander verbunden werden und beide Lernräume effektives Lernen ermöglichen.
Wenn Sie noch mehr zum hybriden Lernen erfahren möchten, finden Sie hier einen ausführlichen Artikel. Haben Sie schon in hybriden Formaten gelernt? Berichten Sie uns gerne von Ihren Erfahrungen unter digital-learning@cegos.de.